PIRELLI UND DIE UNIVERSITÄT MAILAND ENTWICKELN ÖKOLOGISCHE REIFEN

31.10.2021

Umweltschonende Fertigungsprozesse und umweltverträgliche Produkte bilden den Mittelpunkt der Green Performance-Strategie von Pirelli. Sie resultieren aus umfangreichen Forschungsarbeiten, die im Nachhaltigkeits-Konzept des Konzerns eine maßgebliche Rolle spielen. Dazu gehört auch die intensive Zusammenarbeit der Ingenieure von Pirelli mit externen Wissenschaftlern.  So wurde 2001 ein Joint-Venture zwischen Pirelli und der Universität Mailand-Bicocca geschlossen. Die bisherigen Ergebnisse der CORIMAV genannten Partnerschaft sind beeindruckend: ein angemeldetes Patent pro Jahr, dazu 44 Stipendien für Studenten sowie 36 für Doktoranden im Forschungsbereich fortschrittliche innovative Materialien. Um die Erfolgsgeschichte fortschreiben zu können, verlängerten Anfang Oktober Marco Tronchetti Provera, CEO Pirelli, und Universitätspräsidentin Cristina Messa die Zusammenarbeit.

Das CORIMAV-Projekt wurde vor 15 Jahren mit dem Ziel ins Leben gerufen, neue Materialien für den Einsatz in hochmodernen Technologien zu entwickeln. Es unterstützt die Forschungsarbeit sowie die Weiterentwicklung einzelner Projekte bis zur Patent-Anmeldung. Zugleich fördert CORIMAV die Ausbildung und die beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten junger Wissenschaftler.

In der ersten Phase des CORIMAV-Programmes wurden Stipendien für drei Forschungsbereiche vergeben: Materialien aus Nanopartikeln, Energietransfer und Molekulardesign. Seit 2010 stehen die Pneus im Mittelpunkt der Forschung. In der Folgezeit entwickelte sich die Arbeitsgemeinschaft zu einem Think-Tank, der Wissen und Ideen kreiert, von denen Pirelli und die Universität profitieren.

Zu den größten Stärken von CORIMAV zählt die Ausbildung hochspezialisierter Ingenieure mit besonderen Kenntnissen, dank der sie sofort in die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Pirelli übernommen werden können. So überrascht es nicht, dass seit Beginn der Partnerschaft rund 20 Prozent aller ehemaligen Stipendiaten mittlerweile für den Konzern arbeiten. Darüber hinaus finanziert der Premium-Pneushersteller die Vollzeit-Stelle eines Akademikers, der die Arbeit der CORIMAV-Wissenschaftler koordiniert. Dazu gehören insbesondere Forschungsarbeiten mit anorganischen Materialien für die Vulkanisierung von  Pneus-Mischungen. Zu den jüngsten Erfolgen auf diesem Gebiet zählen zwei zum Patent angemeldete Projekte. Dabei handelt es sich um den Einsatz neuer Materialien für Energie-sparende Pneus.

Das Erforschen neuer Materialien für die Produktion immer umweltverträglicherer Pneus stand in den vergangenen Jahren im Zentrum der Aktivitäten von CORIMAV. Dazu gehört auch eines der innovativsten Projekte der Arbeitsgemeinschaft, das mittlerweile patentiert wurde: der Einsatz von Lignin zur Herstellung umweltfreundlicher Pneus. Lignin ist einer der Hauptinhaltsstoffe des Holzes und mengenmäßig einer der am häufigsten vorkommenden Naturstoffe. Lignin hat antioxidative Eigenschaften, die sich mithilfe chemischer und physikalischer Vorgänge so verändern lassen, dass sie die mechanische Leistung eines Pneuss fördern. Zudem kann Lignin als Ersatz für fossile Stoffe wie Ruß eingesetzt werden.

Die grüne Philosophie von CORIMAV befasst sich aber nicht nur mit der Produktion und dem Einsatz von Pneus, sondern auch mit deren Entsorgung. So entdeckten die Forscher einen Prozess der Bio-Devulkanisierung. In dessen Verlauf zersetzen Bakterien und andere biologische Wirkstoffe Altreifen so, dass sie für das Recycling nutzbar werden.

Die Industriegasturbine des Werks von Pirelli Deutschland in Breuberg im Odenwald. Ein Abgaswärme-Austauscher gewinnt einen Großteil der thermischen Energie aus den Abgasen der Turbine zurück, die dann zur Steigerung der Stromproduktion sowie als Heizenergie genutzt wird. Dadurch steigert der Premiumhersteller die Energieeffizienz der Pneusproduktion am Standort beachtlich: Jährlich spart er so rund 5.000 Tonnen CO2-Emissionen ein. Darüber hinaus benötigt Pirelli rund zwei Prozent weniger Erdgas als Primärenergie.

„Die aus der Partnerschaft von Pirelli und der Universität Mailand-Bicocca resultierenden Erfahrungen belegen eindrucksvoll: Unternehmen und akademische Einrichtungen können erfolgreich kooperieren und Initiativen auf den Weg bringen, die sich sowohl in wissenschaftlich als auch in wirtschaftlicher Hinsicht rentieren“, betont Marco Tronchetti Provera, Vize-Präsident und CEO von Pirelli. „Wir arbeiten mit zahlreichen Abteilungen der Universität zusammen, deren Forschungsarbeiten internationales Niveau haben. Sie unterstützen Pirelli wirkungsvoll dabei, unsere innovative Projekte zu realisieren und unsere Produkte kontinuierlich zu optimieren.“

(Quelle: Pirelli)





















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