Partikeln auf der Spur: Michelin stellt auf Tire Technology Expo 2024 Analysesystem für Reifenabrieb vor

21.03.2024

s ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu weniger Pneusabrieb auf den Straßen: Michelin stellt auf der Tire Technology Expo 2024 (19. bis 21. März in Hannover) ein System zur Analyse von kleinsten Pneuspartikeln vor. „Sample“ erfasst, sortiert, zählt und charakterisiert die Partikel in unmittelbarer Nähe des Pneuss – und das mit hoher Präzision und Wiederholgenauigkeit. Das System ebnet so den Weg zur Entwicklung von biologisch abbaubaren Pneusverschleißpartikeln.
 
Nach wie vor gibt es viele Fragen beim Thema Pneus- und Straßenabrieb. Daher braucht es zuverlässige, standardisierte und präzise Messverfahren. Sie sind die Voraussetzung, um die Umweltauswirkungen der Abriebpartikel besser zu verstehen und darauf aufbauend neue Lösungen zu entwickeln.

Pneusabriebpartikel sind im Durchschnitt so klein wie ein menschliches Haar (100 µm) und sind eine komplexe Mischung aus Pneusgummi (50 Prozent), Mineralien und anderen Straßenbestandteilen (50 Prozent).  

Michelin konnte in einer Studie1 die Anzahl der Partikel genauer quantifizieren, die zur Luftverschmutzung beitragen (PM10 und PM2,52, auch bekannt als Feinstaub). Bisher gab es keine vergleichbaren Messungen mit ähnlich hoher Genauigkeit. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass es sich bei den von Pneus emittierten Partikeln in der Luft im Durchschnitt um 1,3 % PM10-Partikel und 0,16 % PM2,5-Partikel handelt2.

Diese genaue Quantifizierung ist wichtig: sowohl für Michelin, um die Zusammenhänge zwischen Pneus, Straße und Fahrstil besser zu verstehen, als auch für die Behörden in den Städten. Diese sind für die Messung der Luftverschmutzung zuständig. Die nun von Michelin erhobenen Daten sind für die Entwicklung von Simulationsmodellen zur Messung der Luftqualität von entscheidender Bedeutung.

Michelin hat sein System der Pneusindustrie und der ETRMA (European Tyre & Rubber Manufacturers‘ Association) für weitere Analysen der Pneuspartikel zur Verfügung gestellt. Die ETRMA plant in Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Organisation nun weitere Messungen in größerem Umfang. Sie starten im Laufe des Jahres 2024 und dauern etwa 18 Monate.

Ansatz von Michelin
ergänzt die Euro-7-Norm

Für die von der Europäischen Kommission verabschiedete Euro 7-Norm werden in Kürze die Grenzwerte für den Pneusabrieb festgelegt, um die Menge der in Europa freigesetzten Partikel weiter zu senken. Die Europäische Kommission stützt sich dabei auf eine eigene Testmethode, mit der alle Abriebpartikel, die von den Pneus und der Straße stammen, quantifiziert werden können, in Gramm pro Kilometer und beförderter Tonne. Die Methode ermöglicht die Messung der Gesamtemissionen in einem sehr großen Maßstab für alle Pneus auf dem Markt. Pneus, die diese Norm nicht erfüllen, dürfen dann nicht mehr vermarktet werden. Michelin befürwortet die Regelungen der Euro 7-Norm und verfolgt einen ergänzenden Ansatz, um noch mehr Wissen rund um Pneusabrieb aufzubauen.

Intensive Forschung: seit 20 Jahren Vorreiter für weniger Pneusabrieb

Seit 2005 forscht Michelin intensiv daran, den Pneusabrieb durch Innovationen weiter zu reduzieren. Dabei nutzt das Unternehmen seine umfassende Materialexpertise und setzt beim Pneusdesign seit Jahren konsequent darauf, den Materialeinsatz immer weiter zu optimieren. So konnte Michelin die Menge des Abriebs bei seinen Pneu zwischen 2015 und 2020 um fünf Prozent senken.

Ende 2023 kündigte die Michelin Gruppe die Einrichtung eines gemeinsamen Labors mit der staatlichen französischen Forschungsorganisation CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) und der Universität Clermont Auvergne an. Im „BioDLab“ erforschen die Partner den biologischen Abbau von Verschleißpartikeln. Darauf aufbauend sollen konkrete Lösungen entwickelt werden, um die Partikel biologisch abbaubar zu machen.

Michelin hat bei der Haltbarkeit von Pneus und bei der Senkung des Pneusabriebs im Markt eine führende Position – das hat auch der ADAC  bei einer im März 2022 veröffentlichten Studie mit 100 Pneus bestätigt.

Alle Maßnahmen von Michelin zur Senkung des Pneusabriebs zahlen darauf ein, noch mehr Wissen aufzubauen und den Abbauprozess der Partikel noch besser zu verstehen. Die Ziele von Michelin sind vielfältig: So will das Unternehmen die Emissionen insgesamt weiter verringern und mit wissenschaftlich fundierten Antworten die Entwicklung konkreter Lösungen fördern.





















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